Gastbeitrag unseres Kooperationspartners Land schafft Leben
Für den natürlichen Schutz des Bodens ist der Zwischenfruchtanbau eine wichtige Maßnahme in der Landwirtschaft. Welche Vor- und Nachteile die Gründüngung bringt und was dabei zu beachten ist, zeigt der Verein Land schafft Leben auf.
Fährt man durch Österreich, sieht man sie immer wieder – diese Felder, die auch im Oktober/November noch mit blühenden Pflanzen bedeckt sind. Meist ist das ein sogenannter Zwischenfruchtanbau, den mittlerweile viele Bäuerinnen und Bauern nach der Ernte und vor der nächsten Aussaat anbauen. Statt den Boden also kahl zu lassen, wird er mit unterschiedlichen Pflanzen begrünt. Dieser Begrünungsanbau findet im Ackerbau Anwendung, denn Wiesen und Weiden sind ohnehin ganzjährig mit Pflanzen bedeckt.
Fährt man durch Österreich, sieht man sie immer wieder – diese Felder, die auch im Oktober/November noch mit blühenden Pflanzen bedeckt sind. Meist ist das ein sogenannter Zwischenfruchtanbau, den mittlerweile viele Bäuerinnen und Bauern nach der Ernte und vor der nächsten Aussaat anbauen. Statt den Boden also kahl zu lassen, wird er mit unterschiedlichen Pflanzen begrünt. Dieser Begrünungsanbau findet im Ackerbau Anwendung, denn Wiesen und Weiden sind ohnehin ganzjährig mit Pflanzen bedeckt.
Die Gründüngung hat hohen Nutzen: Sie verbessert den Boden, indem sie ihn vor Erosion schützt, das Bodenleben fördert, den Boden lockert und das Unkraut unterdrückt. Der Regen prallt nicht auf die nackte Erde und kann diese nicht einfach wegschwemmen. Zum Bodenleben gehören Mikroorganismen wie Pilze, Bakterien oder Nematoden, aber auch Regenwürmer und Insekten. Dieses Bodenleben ist in ständigem Austausch mit den Pflanzen und insbesondere deren Wurzeln: Über die Wurzeln bringen die Pflanzen energiereiche Nahrung zu den Bodenorganismen. Zuletzt binden die Pflanzen Stickstoff und andere noch vorhandene Nährstoffe im Boden. So werden diese weniger ausgewaschen und dienen dem nächsten Fruchtanbau auf dem Feld als wichtige Dünger. So ist eine Gründüngung beim intensiven Zuckerrübenanbau beispielsweise wichtig, damit sich der Boden auf natürlichem Weg mit Nährstoffen und Humus versorgt. Zusätzlich dient die Begrünung der Bekämpfung von bestimmten Schädlingen.
Die nützlichen Pflanzen, die überwiegend im Spätsommer gesät werden, werden nicht geerntet. Die meisten Zwischenfrüchte frieren über den Winter ab, sodass sich ein bodenschützender Mulch bildet. Im Frühling oder teilweise noch im Spätherbst wird der Mulch in den Boden eingearbeitet oder verbleibt an der Bodenoberfläche. Die meisten Landwirtinnen und Landwirte kaufen fertige Mischungen, denn eine vielfältige Zusammensetzung mit unterschiedlichen Pflanzenarten spielt eine wichtige Rolle. Bei der Wahl der Mischung ist auch die nachfolgende Kultur zu berücksichtigen. Die Begrünung mit verwandten Pflanzenarten kann Fruchtfolgekrankheiten fördern, etwa wenn nach einer Begrünung mit Kreuzblütlern die gleiche Hauptkultur folgt. Von einem Zwischenfruchtanbau mit lediglich einer Pflanzenart – also einer Reinsaat – wird abgeraten.
Typische Pflanzen zur Gründüngung sind tiefwurzelnde Arten wie Phacelia, Ölrettich oder Senf, Flachwurzler wie Buchweizen oder Gräser und Leguminosen wie Klee, Ackerbohnen, Wicken oder Erbsen. Sowohl tiefe als auch flache Wurzeln verbessern die Struktur des Bodens und seine Fähigkeit, Wasser aufzunehmen und zu speichern. Leguminosen wiederum können Stickstoff aus der Luft fixieren und der nächsten Kultur zur Verfügung stellen.
Beispiel Senf: Positives wie Negatives
Durch zunehmende Praxiserfahrungen, Forschungen und eine intensivere Auseinandersetzung mit dem Thema haben sich die Mischungen für die Zwischenbegrünung weiterentwickelt. Ein Beispiel dafür ist der Senf. Noch vor einigen Jahren wurde der Kreuzblütler oft und gerne eingesetzt. Mittlerweile wird versucht, durch die Reduzierung des Senfanteils die Mischungen vielfältiger zu gestalten. Ein Vorteil des Senfs ist unter anderem seine Pfahlwurzel, durch die der Boden gelockert wird. Außerdem keimen Senfsamen sicher, gehen rasch auf und wachsen schnell. Diese Eigenschaften sorgen für einen schnellen Schutz des Bodens. Jedoch kann sich die Erucasäure, die die Senfpflanze enthält, in großen Mengen negativ auf das Bodenleben auswirken. Da die Pflanze nicht zwischen nützlichem und schädlichem Bodenleben unterscheiden kann, drängt der Senf zum Eigenschutz sämtliches Bodenleben zurück. Er wirkt also antibakteriell in jeglicher Hinsicht. Zudem gibt der Senf relativ viel Stickstoff an die Luft ab, wenn er stirbt. Eigentlich soll einerseits der Stickstoff im Boden bleiben, andererseits das Bodenleben gefördert werden.
Die nützlichen Pflanzen, die überwiegend im Spätsommer gesät werden, werden nicht geerntet. Die meisten Zwischenfrüchte frieren über den Winter ab, sodass sich ein bodenschützender Mulch bildet. Im Frühling oder teilweise noch im Spätherbst wird der Mulch in den Boden eingearbeitet oder verbleibt an der Bodenoberfläche. Die meisten Landwirtinnen und Landwirte kaufen fertige Mischungen, denn eine vielfältige Zusammensetzung mit unterschiedlichen Pflanzenarten spielt eine wichtige Rolle. Bei der Wahl der Mischung ist auch die nachfolgende Kultur zu berücksichtigen. Die Begrünung mit verwandten Pflanzenarten kann Fruchtfolgekrankheiten fördern, etwa wenn nach einer Begrünung mit Kreuzblütlern die gleiche Hauptkultur folgt. Von einem Zwischenfruchtanbau mit lediglich einer Pflanzenart – also einer Reinsaat – wird abgeraten.
Typische Pflanzen zur Gründüngung sind tiefwurzelnde Arten wie Phacelia, Ölrettich oder Senf, Flachwurzler wie Buchweizen oder Gräser und Leguminosen wie Klee, Ackerbohnen, Wicken oder Erbsen. Sowohl tiefe als auch flache Wurzeln verbessern die Struktur des Bodens und seine Fähigkeit, Wasser aufzunehmen und zu speichern. Leguminosen wiederum können Stickstoff aus der Luft fixieren und der nächsten Kultur zur Verfügung stellen.
Beispiel Senf: Positives wie Negatives
Durch zunehmende Praxiserfahrungen, Forschungen und eine intensivere Auseinandersetzung mit dem Thema haben sich die Mischungen für die Zwischenbegrünung weiterentwickelt. Ein Beispiel dafür ist der Senf. Noch vor einigen Jahren wurde der Kreuzblütler oft und gerne eingesetzt. Mittlerweile wird versucht, durch die Reduzierung des Senfanteils die Mischungen vielfältiger zu gestalten. Ein Vorteil des Senfs ist unter anderem seine Pfahlwurzel, durch die der Boden gelockert wird. Außerdem keimen Senfsamen sicher, gehen rasch auf und wachsen schnell. Diese Eigenschaften sorgen für einen schnellen Schutz des Bodens. Jedoch kann sich die Erucasäure, die die Senfpflanze enthält, in großen Mengen negativ auf das Bodenleben auswirken. Da die Pflanze nicht zwischen nützlichem und schädlichem Bodenleben unterscheiden kann, drängt der Senf zum Eigenschutz sämtliches Bodenleben zurück. Er wirkt also antibakteriell in jeglicher Hinsicht. Zudem gibt der Senf relativ viel Stickstoff an die Luft ab, wenn er stirbt. Eigentlich soll einerseits der Stickstoff im Boden bleiben, andererseits das Bodenleben gefördert werden.
Ein weiterer Kritikpunkt des Zwischenfruchtanbaus sind die teilweise sehr spät blühenden Pflanzen. Die Pflanzen blühen meist erst im Spätherbst (Oktober/November) – in einer eher kühlen Zeit, in der es eigentlich kaum mehr Pollen und Nektar gibt und sich Honigbienen für die Winterruhe zurückziehen. Durch intensive Blüten wie die vom gelb blühenden Senf beginnen sie aber wieder auszufliegen sowie Nektar zu sammeln und die Königin legt wieder Eier. Das innere System eines Bienenstocks wird dadurch durcheinandergebracht und viel Energie geht verloren. Das bedeutet nicht nur eine enorme Belastung für ein Volk, sondern kann auch zu Bienenverlusten führen. Deshalb wurden solche spät blühenden Gründüngungen von Imkerinnen und Imkern kritisiert.
Das geschilderte Problem besteht vor allem bei Zwischenfrüchten, die aufgrund des späten Anbaus auch sehr spät in Blüte gehen. Früh angebaute Zwischenfrüchte, die noch im September blühen, können wiederum einen positiven Nutzen für Bienenvölker haben. Da können sie zum letzten Mal zuschlagen und Wintervorrat sammeln.
Entscheidend bei Zwischenfrüchten ist also der Zeitpunkt der Aussaat sowie die Zusammensetzung der Mischungen. Wird der Begrünungsanbau gut geplant, kann sich am Ende sogar der Ertrag bei der nachfolgenden Hauptkultur erhöhen.
Zuckerrübenfelder sind häufig von schädigenden Nematoden befallen. Eine biologische Nematodenbekämpfung kann der Zwischenanbau von resistentem Senf oder Ölrettich darstellen. Der Senf beispielsweise sorgt für mangelhafte Nahrungsbedingungen, was die Entwicklung der Nematoden stört: Es entwickeln sich mehr Männchen und weniger geschlechtsreife Weibchen, weshalb sie sich schlechter vermehren können und in Folge die Population einbricht. Eine nachfolgende Rübenernte kann bis zu 15 Prozent höher ausfallen.
Mehr dazu auf landschafftleben.at
Zuckerrübenfelder sind häufig von schädigenden Nematoden befallen. Eine biologische Nematodenbekämpfung kann der Zwischenanbau von resistentem Senf oder Ölrettich darstellen. Der Senf beispielsweise sorgt für mangelhafte Nahrungsbedingungen, was die Entwicklung der Nematoden stört: Es entwickeln sich mehr Männchen und weniger geschlechtsreife Weibchen, weshalb sie sich schlechter vermehren können und in Folge die Population einbricht. Eine nachfolgende Rübenernte kann bis zu 15 Prozent höher ausfallen.
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Der Rasen auf dem Fußballplatz ist top, im Naturbadeteich ist das Wasser während der Badesaison wunderbar klar und der Kompostplatz stinkt nicht mehr. „Biostimulanzien sind Gold wert“, befindet Gemeinderat Walter Weger aus der Südtiroler Marktgemeinde Sand in Taufers. Überall dort, wo das Multikraft-System zum Einsatz kommt, lassen sich beachtliche Erfolge verzeichnen.
Ulrike und Lukas Hader im Gespräch mit Prof. Dr. sc. Monika Krüger und Dr. Lothar Jäkel
Die Veterinärmedizinerin Prof. Dr. sc. Monika Krüger war Universitätsprofessorin und Direktorin des Instituts für Bakteriologie und Mykologie an der veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Leipzig. Weiter war sie Protektorin für Lehre und Studium und hat vorrangig zu den Themen Tierhygiene, Tierseuchenlehre und Mikrobiologie wissenschaftlich gearbeitet. Dr. Lothar Jäkel ist pensionierter Tierarzt aus Arnstadt in Deutschland und führt mit zwei Partnern einen Betrieb mit rund tausend Milchkühen. Multikraft sind beide seit vielen Jahren verbunden, Monika Krüger schreibt regelmäßig eine Kolumne in "multikosmos".
Der deutsche Agrarwissenschaftler Prof. Dr. Manfred Hoffmann wurde 1938 in Nordböhmen im heutigen Tschechien geboren. Als Professor für landwirtschaftliche Verfahrenstechnik lehrte er an der Hochschule Weihenstephan/Triesdorf. Seine Forschungsschwerpunkte lagen in Techniken für den Öko-Landbau. So beschäftigte sich Hoffmann mit der Feststoff-Vergärung bei der Biogas-Erzeugung und entwickelte die Abflammtechnik für die thermische Unkrautbekämpfung. Ferner untersuchte er die Zusammenhänge zwischen Lebensmittelerzeugung und elektrochemischer Lebensmittelqualität und deren Einfluss auf Ernährung und Gesundheit. Von besonderer Bedeutung sind dabei die Redoxpotentiale, die sich auf die Neutralisationskapazität für Freie Radikale auswirken. Als Initiator im Bereich der Hochschuldidaktik in Bayern wurde er mit dem Staatspreis für „Gute Lehre“ ausgezeichnet. In ca. 100 vorwiegend populärwissenschaftlichen Veröffentlichungen sind seine Arbeiten dokumentiert. Prof. Dr. Manfred Hoffmann war außerdem Vizepräsident der „Deutschen Gesellschaft für Umwelt- und Humantoxikologie“ (DGUHT e.V.) und wissenschaftlicher Beirat in verschiedenen Organisationen, unter anderem bei Multikraft.