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Kompostierung, Humusaufbau, Pflanzenstärkung - Im Gespräch mit Franz Reidinger

Die Harmer KG ist ein rund 250 Hektar großer Ackerbaubetrieb im niederösterreichischen Spillern bei Stockerau, der seit 1998 biozertifiziert ist. Seit 1990 ist Franz Reidinger Betriebsleiter. Das Multikraft-System wird in der 22. Saison erfolgreich sowohl zur Kompostierung als auch zur Boden- und Pflanzenstärkung eingesetzt. Produziert werden unter anderem Bio-Speisekartoffeln für Österreich und Deutschland, Getreide, vielfältige Sorten Bio-Saatgut sowie Leguminosen zur Fruchtfolgeoptimierung. Seit vielen Jahren werden im Juni am Betrieb Feldtage abgehalten, die von Landwirten aus den Bundesländern zahlreich besucht werden.

Begeistert
8 Minute(n) Lesezeit
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Im Juli 2000 wurde auf der Biokompostanlage erstmals MK Boden (EMa/EM Aktiv) eingesetzt. Wie ist es dazu gekommen und wie gehen Sie dabei vor?

Als Bio-Ackerbaubetrieb ohne Tierhaltung kompostieren wir schon viele Jahre. Aufgrund der Geruchsbelästigung hatten wir früher Probleme mit Anrainern aus Stockerau und Spillern. Wir haben vieles probiert, ohne wirklichen Erfolg. Geholfen haben letztlich nur die Mikroorganismen. Mein damaliger Chef hat in der Zeitschrift „Natürlich Gärtnern“ darüber gelesen und so sind wir zu Multikraft gekommen.

Begonnen haben wir damit, die Rohkomponenten aus ca. 80 % Pferdemist und 20 % Kartoffel-Zwiebel-Abfällen mit dem Kompoststreuer auf das Feld auszubringen und das Material sowie Ernterückstände auf den Feldern wie z. B. Stoppeln mit 50 l MK Boden/ha mit der Feldspritze im 300-Liter-Wasserbehälter zu besprühen. Am Tag darauf wurde das Ganze mit dem Grubber eingearbeitet. Bereits nach drei Wochen waren alle Ernterückstände, Zwiebeln und Kartoffeln fermentiert und begannen zu zerfallen.  

Zwei bis drei Mal pro Woche werden bis zu 70 t Kartoffel- und Zwiebelabfälle angeliefert und mit Pferdemist vermischt. Wenn die Mietengröße von 500–700 m³ erreicht ist, wird die Miete mit den Sickersäften und zwei Litern MK Boden/m³ Flüssigkeit besprüht. Auf
700 m³ Material kommen rund 300 m³ Flüssigkeit. Anschließend wird die Miete in eineinhalb Tagen von der rechten zur linken Seite des asphaltierten Kompostplatzes gewendet und laufend mit Sickersäften und MK Boden besprüht, bis alles satt nass ist. Die Restflüssigkeit wird in der Güllegrube aufgefangen und wiederum bearbeitet. Nach vier Wochen hat die Miete noch einen leichten Geruch. Nach sechs Wochen kann man damit aufs Feld fahren, ohne Probleme mit Anrainern zu haben. Seitdem wir mit den Mikroorganismen arbeiten, konnten wir den Arbeitsaufwand in diesem Bereich um 90 % reduzieren. 


Was wurde vorher alles probiert?

Wir haben Produkte auf Öl- und Kräuterbasis verwendet und Urgesteinsmehl zugemischt – mit großem Aufwand, der sich nicht rechnete – alles ohne ausreichende Geruchsbindung.
 

Vor zwanzig Jahren war es noch einfach, organisches Material zu
bekommen. Was hat sich seither verändert?

Damals waren wir quasi Entsorger. Die Ausgangsbasis für guten organischen Dünger ist hochwertiges, nährstoffreiches Material bei möglichst geringen Kosten. Inzwischen gibt es immer mehr Biobetriebe, die für Pferdemist bezahlen. Das reduziert unsere Mengen. Aus dem Harmer’schen Pferdegestüt mit 60 Pferden bekommen wir dreimonatlich 500–700 m³ Pferdemist, zusätzlich Kartoffel- und Zwiebelabfälle aus dem Sortierbetrieb in Stockerau. So können wir unseren Bedarf decken. Waren es vor 20 Jahren noch 10.000 t, so kommen wir aktuell auf 5.000–8.000 m³ angeliefertes Material pro Jahr, was ca. 3.000–4.000 t entspricht. Diese Menge reicht aus, zumal wir auch die Fruchtfolge umgestellt haben und auf ca. 40 % der Flächen Leguminosen anbauen und so zusätzlich Stickstoff in die Böden bringen.
 

Wie und warum verwenden Sie das Multikraft-System bereits seit
21 Jahren und wo haben Sie Ihren finanziellen Return?

Wir fahren drei Mal über den Boden und besprühen drei Mal die Pflanzen, die Kartoffeln sogar ein viertes Mal. Von anfänglich 50 l MK Boden konnten wir über die Jahre auf 30 l Mikroben-Mix-Aufwandmenge zurückgehen. Das Wichtigste ist, dass eingearbeitete Ernterückstände rasch und gut verrotten, um so schnell wie möglich in Humus umgewandelt zu werden.

In unserer Gegend haben wir schlechte Böden mit dreißig bis fünfzig Bodenpunkten. Nur ein Grundstück von 14 ha unserer 250 ha Gesamtfläche hat siebzig Bodenpunkte, ansonsten sind wir „steinreich“. Wir haben den damaligen Humusgehalt von 1,2 % bis circa 1,6 % laut letzter Bodenuntersuchung aus dem Jahr 2019 auf rund 4 % Humusgehalt gesteigert.

Nach unserer langjährigen Erfahrung sind die regenerativen Mikroorganismen der entscheidende Faktor bei der Einarbeitung von Ernterückständen und sonstiger Grünmassen für sicheren Humusaufbau.  

Im Juli 2000 wurde auf der Biokompostanlage erstmals MK Boden (EMa/EM Aktiv) eingesetzt. Wie ist es dazu gekommen und wie gehen Sie dabei vor?

Als Bio-Ackerbaubetrieb ohne Tierhaltung kompostieren wir schon viele Jahre. Aufgrund der Geruchsbelästigung hatten wir früher Probleme mit Anrainern aus Stockerau und Spillern. Wir haben vieles probiert, ohne wirklichen Erfolg. Geholfen haben letztlich nur die Mikroorganismen. Mein damaliger Chef hat in der Zeitschrift „Natürlich Gärtnern“ darüber gelesen und so sind wir zu Multikraft gekommen.

Begonnen haben wir damit, die Rohkomponenten aus ca. 80 % Pferdemist und 20 % Kartoffel-Zwiebel-Abfällen mit dem Kompoststreuer auf das Feld auszubringen und das Material sowie Ernterückstände auf den Feldern wie z. B. Stoppeln mit 50 l MK Boden/ha mit der Feldspritze im 300-Liter-Wasserbehälter zu besprühen. Am Tag darauf wurde das Ganze mit dem Grubber eingearbeitet. Bereits nach drei Wochen waren alle Ernterückstände, Zwiebeln und Kartoffeln fermentiert und begannen zu zerfallen.  

Zwei bis drei Mal pro Woche werden bis zu 70 t Kartoffel- und Zwiebelabfälle angeliefert und mit Pferdemist vermischt. Wenn die Mietengröße von 500–700 m³ erreicht ist, wird die Miete mit den Sickersäften und zwei Litern MK Boden/m³ Flüssigkeit besprüht. Auf
700 m³ Material kommen rund 300 m³ Flüssigkeit. Anschließend wird die Miete in eineinhalb Tagen von der rechten zur linken Seite des asphaltierten Kompostplatzes gewendet und laufend mit Sickersäften und MK Boden besprüht, bis alles satt nass ist. Die Restflüssigkeit wird in der Güllegrube aufgefangen und wiederum bearbeitet. Nach vier Wochen hat die Miete noch einen leichten Geruch. Nach sechs Wochen kann man damit aufs Feld fahren, ohne Probleme mit Anrainern zu haben. Seitdem wir mit den Mikroorganismen arbeiten, konnten wir den Arbeitsaufwand in diesem Bereich um 90 % reduzieren. 


Was wurde vorher alles probiert?

Wir haben Produkte auf Öl- und Kräuterbasis verwendet und Urgesteinsmehl zugemischt – mit großem Aufwand, der sich nicht rechnete – alles ohne ausreichende Geruchsbindung.
 

Vor zwanzig Jahren war es noch einfach, organisches Material zu
bekommen. Was hat sich seither verändert?

Damals waren wir quasi Entsorger. Die Ausgangsbasis für guten organischen Dünger ist hochwertiges, nährstoffreiches Material bei möglichst geringen Kosten. Inzwischen gibt es immer mehr Biobetriebe, die für Pferdemist bezahlen. Das reduziert unsere Mengen. Aus dem Harmer’schen Pferdegestüt mit 60 Pferden bekommen wir dreimonatlich 500–700 m³ Pferdemist, zusätzlich Kartoffel- und Zwiebelabfälle aus dem Sortierbetrieb in Stockerau. So können wir unseren Bedarf decken. Waren es vor 20 Jahren noch 10.000 t, so kommen wir aktuell auf 5.000–8.000 m³ angeliefertes Material pro Jahr, was ca. 3.000–4.000 t entspricht. Diese Menge reicht aus, zumal wir auch die Fruchtfolge umgestellt haben und auf ca. 40 % der Flächen Leguminosen anbauen und so zusätzlich Stickstoff in die Böden bringen.
 

Wie und warum verwenden Sie das Multikraft-System bereits seit
21 Jahren und wo haben Sie Ihren finanziellen Return?

Wir fahren drei Mal über den Boden und besprühen drei Mal die Pflanzen, die Kartoffeln sogar ein viertes Mal. Von anfänglich 50 l MK Boden konnten wir über die Jahre auf 30 l Mikroben-Mix-Aufwandmenge zurückgehen. Das Wichtigste ist, dass eingearbeitete Ernterückstände rasch und gut verrotten, um so schnell wie möglich in Humus umgewandelt zu werden.

In unserer Gegend haben wir schlechte Böden mit dreißig bis fünfzig Bodenpunkten. Nur ein Grundstück von 14 ha unserer 250 ha Gesamtfläche hat siebzig Bodenpunkte, ansonsten sind wir „steinreich“. Wir haben den damaligen Humusgehalt von 1,2 % bis circa 1,6 % laut letzter Bodenuntersuchung aus dem Jahr 2019 auf rund 4 % Humusgehalt gesteigert.

Nach unserer langjährigen Erfahrung sind die regenerativen Mikroorganismen der entscheidende Faktor bei der Einarbeitung von Ernterückständen und sonstiger Grünmassen für sicheren Humusaufbau.  

2021 wurden im Betrieb Harmer KG folgende Mengen an Multikraft Produkten in Kompostierung und Ackerbau eingesetzt: 

  • 18.000 L MK Boden 
  • 2.075 L MK Blatt
  • 1.000 L MK Start
  • 1.000 L Bio Zuckerrohrmelasse
  • 75 kg Multical
  • 175 kg Zeobas ultrafein

Im Ackerbau arbeitet die Harmer KG schon am längsten mit dem Multikraft System. In den letzten Jahren nehmen Hitze, Trockenheit, extremer Regen und damit Stress für Böden und Pflanzen zu. Wie sind Ihre Erfahrungen dazu und wie können sich Betriebe in Zukunft darauf einstellen?

In den letzten zwanzig Jahren haben sich die Böden auch durch die biologische Wirtschaftsweise sehr gut erholt und sich mit dem Einsatz der regenerativen Mikroorganismen sehr zum Positiven verändert. Wir hatten noch nie so viele Regenwürmer im Boden wie in den letzten fünfzehn Jahren. Der Boden wird leichter bearbeitbar, lockerer und luftiger. Darüber hinaus erhöht die schonende Bodenbearbeitung die Wasserspeicherkapazität enorm. Unser Gebiet ist von extremen Niederschlägen zum Glück kaum betroffen, hingegen kann ein Starkregen von 30 mm auch bei uns merkliche Spuren hinterlassen: während z.B. unser Maisfeld in leichter Hanglage keine Abschwemmungen zeigte, wurden auf einem nahe gelegenen, konventionell bewirtschafteten, fast ebenen Feld die Fahrgassen 15–20 cm ausgeschwemmt. Der Unterschied war evident.

Ein weiterer positiver Aspekt ist die Verbesserung der Nährstoff-Verfügbarkeit. Ohne Berechnung der Ernterückstände benötigen wir circa 38 kg zusätzlichen Reinstickstoff pro Hektar und Kultur. Trotz dieses Minimalaufwandes erzielen wir sehr gute, zufriedenstellende Erträge. Die Niederschläge sind jedoch immer der begrenzende Faktor. Auch wenn wir 90% unserer Ackerfläche bewässern könnten, bewässern wir derzeit nur einen Großteil unserer Kartoffeln. 

Die Gesundheit unseres Bodens hat sich nachhaltig verbessert, woraus die Gesundheit unserer Pflanzen resultiert. So haben wir weder Mehltau noch Rostarten bei Getreide und keine nennenswerten Probleme bei Kartoffeln. Dieser positiven Entwicklung steht auch ein gewisser Einsatz an Mikroben-Produkten gegenüber, der sich jedoch wirtschaftlich für uns bezahlt macht.


Was können Sie zur Qualität Ihrer Produkte sagen?

Unsere Hauptkultur ist die Kartoffel und alle Kunden sind von Qualität und Geschmack begeistert. Wir liefern Kartoffeln an die Firma Hofer KG für die Marke „Zurück zum Ursprung“. Kunden rufen bei uns an, weil sie noch nie so gute Kartoffeln gegessen hätten. 

Auch die Qualitäten von Weizen sind sehr gut. Wir überschreiten immer die geforderten Qualitätsgrenzen, um nicht als Futterweizen eingestuft zu werden. Wir haben schon Proteinwerte von 16% erreicht, was sonst nur bei hohem Stickstoffeinsatz möglich ist. Diese 16% sind nicht gefordert, jeder Bäcker kommt mit circa 12% Protein aus.


In Österreich und Deutschland gibt es viele Vereine, die sich mit Regenerativer Landwirtschaft und dem Thema Boden beschäftigen. Würden Sie sagen, dass Sie schon immer so gearbeitet haben?

Ja, im Grunde ist es das, was wir schon immer machen. In unserer Gegend gibt es den Verein „Gesunder Boden“ von konventionellen Bauern, die aus einer hügeligen Gegend mit vorwiegend Lehmböden circa zwanzig Kilometer nördlich von uns stammen. Durch die konventionelle Bewirtschaftung haben die Böden in den letzten Jahrzehnten sehr gelitten. Es werden nun vielfältige Zwischenfrüchte angebaut. Durch die 25 cm tiefe Einarbeitung der Grünmasse mit dem Pflug ohne Rottelenkung mit Mikroorganismen entsteht jedoch Fäulnis im Boden. Wenn zur Unkrautvernichtung weiterhin das Herbizid Glyphosat auf den Feldern eingesetzt wird, widerspricht das ebenso unserem Ansatz von regenerativer Landwirtschaft. Durch den immer stärker werdenden Preisdruck der letzten Jahrzehnte mussten Strategien entwickelt werden, um günstig produzieren zu können. Dabei wurde auf das Kapital Boden vergessen. Zum Glück ist ein Umdenken im Gange, dass man mit Bodengesundheit, Zwischenfrüchten und Blühstreifen auch monetär mehr lukrieren kann.


Die Landwirtschaft steht heute vor großen Herausforderungen. Welche Ausrichtungen machen Ihrer Ansicht nach für Ackerbaubetriebe Sinn, um angesichts von Klimakrise und Marktzwängen gut zu bestehen?

Das sind die Biolandwirtschaft und das Umdenken in der Bodenbearbeitung. Wir arbeiten seit 1996 ohne Pflug. Viele sagen, dass dies auf lehmigen, steinigen Böden nicht möglich sei. Ich bin der Meinung, dass in Österreich jeder Betrieb ohne Pflug arbeiten kann. Das Umdenken ist auch eine Generationenfrage. Es geht schließlich darum, die natürlichen Nährstoffkreisläufe wieder zu schließen. 


Danke für das informative Gespräch und weiterhin alles Gute und viel Erfolg.

Im Ackerbau arbeitet die Harmer KG schon am längsten mit dem Multikraft System. In den letzten Jahren nehmen Hitze, Trockenheit, extremer Regen und damit Stress für Böden und Pflanzen zu. Wie sind Ihre Erfahrungen dazu und wie können sich Betriebe in Zukunft darauf einstellen?

In den letzten zwanzig Jahren haben sich die Böden auch durch die biologische Wirtschaftsweise sehr gut erholt und sich mit dem Einsatz der regenerativen Mikroorganismen sehr zum Positiven verändert. Wir hatten noch nie so viele Regenwürmer im Boden wie in den letzten fünfzehn Jahren. Der Boden wird leichter bearbeitbar, lockerer und luftiger. Darüber hinaus erhöht die schonende Bodenbearbeitung die Wasserspeicherkapazität enorm. Unser Gebiet ist von extremen Niederschlägen zum Glück kaum betroffen, hingegen kann ein Starkregen von 30 mm auch bei uns merkliche Spuren hinterlassen: während z.B. unser Maisfeld in leichter Hanglage keine Abschwemmungen zeigte, wurden auf einem nahe gelegenen, konventionell bewirtschafteten, fast ebenen Feld die Fahrgassen 15–20 cm ausgeschwemmt. Der Unterschied war evident.

Ein weiterer positiver Aspekt ist die Verbesserung der Nährstoff-Verfügbarkeit. Ohne Berechnung der Ernterückstände benötigen wir circa 38 kg zusätzlichen Reinstickstoff pro Hektar und Kultur. Trotz dieses Minimalaufwandes erzielen wir sehr gute, zufriedenstellende Erträge. Die Niederschläge sind jedoch immer der begrenzende Faktor. Auch wenn wir 90% unserer Ackerfläche bewässern könnten, bewässern wir derzeit nur einen Großteil unserer Kartoffeln. 

Die Gesundheit unseres Bodens hat sich nachhaltig verbessert, woraus die Gesundheit unserer Pflanzen resultiert. So haben wir weder Mehltau noch Rostarten bei Getreide und keine nennenswerten Probleme bei Kartoffeln. Dieser positiven Entwicklung steht auch ein gewisser Einsatz an Mikroben-Produkten gegenüber, der sich jedoch wirtschaftlich für uns bezahlt macht.


Was können Sie zur Qualität Ihrer Produkte sagen?

Unsere Hauptkultur ist die Kartoffel und alle Kunden sind von Qualität und Geschmack begeistert. Wir liefern Kartoffeln an die Firma Hofer KG für die Marke „Zurück zum Ursprung“. Kunden rufen bei uns an, weil sie noch nie so gute Kartoffeln gegessen hätten. 

Auch die Qualitäten von Weizen sind sehr gut. Wir überschreiten immer die geforderten Qualitätsgrenzen, um nicht als Futterweizen eingestuft zu werden. Wir haben schon Proteinwerte von 16% erreicht, was sonst nur bei hohem Stickstoffeinsatz möglich ist. Diese 16% sind nicht gefordert, jeder Bäcker kommt mit circa 12% Protein aus.


In Österreich und Deutschland gibt es viele Vereine, die sich mit Regenerativer Landwirtschaft und dem Thema Boden beschäftigen. Würden Sie sagen, dass Sie schon immer so gearbeitet haben?

Ja, im Grunde ist es das, was wir schon immer machen. In unserer Gegend gibt es den Verein „Gesunder Boden“ von konventionellen Bauern, die aus einer hügeligen Gegend mit vorwiegend Lehmböden circa zwanzig Kilometer nördlich von uns stammen. Durch die konventionelle Bewirtschaftung haben die Böden in den letzten Jahrzehnten sehr gelitten. Es werden nun vielfältige Zwischenfrüchte angebaut. Durch die 25 cm tiefe Einarbeitung der Grünmasse mit dem Pflug ohne Rottelenkung mit Mikroorganismen entsteht jedoch Fäulnis im Boden. Wenn zur Unkrautvernichtung weiterhin das Herbizid Glyphosat auf den Feldern eingesetzt wird, widerspricht das ebenso unserem Ansatz von regenerativer Landwirtschaft. Durch den immer stärker werdenden Preisdruck der letzten Jahrzehnte mussten Strategien entwickelt werden, um günstig produzieren zu können. Dabei wurde auf das Kapital Boden vergessen. Zum Glück ist ein Umdenken im Gange, dass man mit Bodengesundheit, Zwischenfrüchten und Blühstreifen auch monetär mehr lukrieren kann.


Die Landwirtschaft steht heute vor großen Herausforderungen. Welche Ausrichtungen machen Ihrer Ansicht nach für Ackerbaubetriebe Sinn, um angesichts von Klimakrise und Marktzwängen gut zu bestehen?

Das sind die Biolandwirtschaft und das Umdenken in der Bodenbearbeitung. Wir arbeiten seit 1996 ohne Pflug. Viele sagen, dass dies auf lehmigen, steinigen Böden nicht möglich sei. Ich bin der Meinung, dass in Österreich jeder Betrieb ohne Pflug arbeiten kann. Das Umdenken ist auch eine Generationenfrage. Es geht schließlich darum, die natürlichen Nährstoffkreisläufe wieder zu schließen. 


Danke für das informative Gespräch und weiterhin alles Gute und viel Erfolg.

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