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Wilde Ernte im Herbst

Der Herbst ist eine wunderbare Zeit, um die Natur zu erkunden und die Heilkräfte der Pflanzen für sich zu nutzen. Während die Natur sich auf den Winter vorbereitet, ziehen die Pflanzen ihre Kräfte in die Samen, Früchte und schlussendlich in die Wurzeln zurück. Wie die Natur können auch wir uns auf die kältere Zeit des Jahres vorbereiten. Beim Sammeln, Verarbeiten und Genießen, können wir Kraft und Ruhe tanken. In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, welche Pflanzen im Herbst gesammelt werden können und wie sie verarbeitet werden.

Anfänger
4 Minute(n) Lesezeit
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Die Brennnessel (Urtica dioica) und ihre energiereichen Samen

Die Brennnessel ist nicht nur im Frühjahr ein beliebtes Wildkraut, sondern auch im Herbst von unschätzbarem Wert. Besonders die Samen der weiblichen Pflanzen, die von Ende Juli bis Ende Oktober gesammelt werden können, enthalten viele wertvolle Nährstoffe. Im Gegensatz zu den männlichen Samen, sie sind hellgrün und stehen vom Stängel horizontal ab, sind die weiblichen Samen dunkelgrün oder schon leicht braun verfärbt und hängen in dichten Bündeln herab.

Sammeln und Aufbewahren
Wählen Sie für die Ernte am besten einen sonnigen, warmen Tag um die Mittagszeit, wenn die Samen trocken sind. Dadurch vermeiden Sie Schimmelbildung. Schneiden Sie die Samenbüschel vorsichtig ab oder streifen Sie sie mit den Fingern von den Stängeln. Anschließend 3-5 Tage trocknen, durch ein Sieb streifen und in einem Schraubglas dunkel lagern. So können Sie das heimische Superfood in Müsli, Smoothies, Salaten, Saucen oder Aufstrichen und vielem mehr in der Küche verwenden.

Nährstoffreiche Ergänzung
Vor dem Verzehr sollten die Samen gemörsert oder fein gemahlen werden, um die Inhaltsstoffe freizusetzen. Brennnesselsamen sind reich an Eiweiß, Vitaminen (A, B, C, E), Mineralien wie Kalium, Eisen und Kalzium sowie Linolsäure. Sie stärken das Immunsystem und können bei Müdigkeit, Konzentrationsschwäche, Verdauungsproblemen und Bluthochdruck helfen.

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Energy Balls mit Brennnesselsamen

100 g geriebene Walnüsse
180 g gedörrte Zwetschken
1 EL Haferflocken
1 EL Brennnesselsamen
1 Prise Salz
Brennnesselsamen zum Wälzen

Alle Zutaten in einen Zerkleinerer geben und alles gut mixen. Mit einem Löffel etwas Masse herausnehmen und zu einer kleinen Kugel formen. Das geht leichter, wenn du deine Hände etwas mit Wasser befeuchtest.

Zum Schluss die Bällchen noch in Brennnesselsamen wälzen. Fertig!

Die Eberesche (Sorbus aucuparia)

Die leuchtend roten Beeren der Eberesche, auch Vogelbeeren genannt, sind ein echter Blickfang im Herbst. Roh sollten die Beeren nicht verzehrt werden, sie können zu Magenproblemen führen. Nach dem Kochen sind sie vielseitig verwendbar, denn dabei verlieren sie ihre schädliche Parasorbinsäure. Ernten Sie die reifen Beeren am besten nach dem ersten Frost, dann sind etwas milder und weniger bitter, oder geben Sie die Beeren für ein paar Tage in die Tiefkühltruhe, das hat den gleichen Effekt.

Vielseitige Verarbeitungsmöglichkeiten
Ebereschenbeeren sind besonders reich an Vitamin C, das auch nach dem Kochvorgang erhalten bleibt. Sie eignen sich zur Herstellung von Marmelade, Mus oder Saft. In Kombination mit Apfelsaft entsteht ein süß-saurer Saft, der jedoch unbedingt abgekocht werden sollte.

Heilende Wirkung
Ebereschenmus fördert eine gesunde Darmflora und unterstützt den Körper nach Antibiotikagaben. Es kann bei Appetitlosigkeit, Magenverstimmung und zur Stärkung der Lunge eingesetzt werden. Die Beeren wirken insgesamt stärkend und belebend auf den Organismus.

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Echte Nelkenwurz (Geum urbanum)

Die Nelkenwurz, auch Geum urbanum genannt, ist ein weit verbreitetes Kraut, das sowohl in der Küche als auch in der Naturheilkunde Anwendung findet. Die Wurzeln der Nelkenwurz können von September bis Februar geerntet werden. Ihr intensives Nelkenaroma macht sie zu einem geschätzten Gewürz.

Kulinarische und medizinische Anwendung
Die Blätter der Nelkenwurz, die auch im Winter grün bleiben, können fein geschnitten in Gemüsegerichte oder Kräuterquark gegeben werden. Die Wurzel hingegen wird wegen ihres Aromas und ihrer heilenden Eigenschaften geschätzt. Sie enthält Eugenol, das auch in Gewürznelken zu finden ist, und hilft dem Körper, Gifte und Schwermetalle auszuscheiden. Außerdem stärkt sie dank ihrer Inhaltsstoffe das Herz und die Nerven.

Wurzeln richtig ernten
Ab September, wenn sich der oberirdische Teil und die Vitalstoffe der Pflanze zurückziehen, wird die Wurzel geerntet. An Wegrändern in Laub und Mischwäldern oder auf Brachflächen ist die Nelkenwurz im Halbschatten zu finden. Sie ist sehr leicht mit einer kleinen Schaufel oder einfach mit den Händen auszugraben. Dass Sie die richtige Wurzel vor Ihnen haben, können Sie eindeutig am Gewürznelkengeruch feststellen sowie an der lila Farbe. Die geerntete Wurzel säubern, schneiden und trocknen oder noch frisch zu Nelkenwurz Punsch verarbeiten.

Nelkenwurz Punsch

1 L Apfelsaft oder eine Fruchtmischung (Apfel-Johannisbeere oder Holunder)
1 EL frische oder getrocknete Nelkenwurz
1 Bio-Zitrone
1 Zimtstange
Honig zum Süßen

Apfelsaft und Zitronensaft und Schale in einem Topf erhitzen. Nelkenwurz und Zimtstange in einem Teebeutel in die Flüssigkeit hängen und kurz aufkochen. Danach 10 Minuten ziehen lassen und nach Geschmack süßen.

1 L Apfelsaft oder eine Fruchtmischung (Apfel-Johannisbeere oder Holunder)
1 EL frische oder getrocknete Nelkenwurz
1 Bio-Zitrone
1 Zimtstange
Honig zum Süßen

Apfelsaft und Zitronensaft und Schale in einem Topf erhitzen. Nelkenwurz und Zimtstange in einem Teebeutel in die Flüssigkeit hängen und kurz aufkochen. Danach 10 Minuten ziehen lassen und nach Geschmack süßen.

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