„Taufrisch“ ist ein einzigartiges Gemeinschaftsprojekt. In der Südtiroler Marktgemeinde Sand in Taufers im Ahrntal baut der Bio-Gärtner Andrea Palmieri auf einer Fläche von rund einem Hektar vielerlei Blumen, Gemüse und Kräuter in Mischkultur an. Frisch geerntet werden Gemüse und Kräuter in den Küchen von zehn Hotelleriebetrieben verarbeitet, die sich für dieses Projekt zusammengeschlossen haben. Die von der Blühwiese gepflückten Blumen dienen der Dekoration in den Hotels und Restaurants. Natur pur für die Gäste, die bei einer Führung durch den Garten alles über den Anbau erfahren und selbst Gemüse ernten können, welches köstlich angerichtet auf ihren Tellern landet.
Nach dem Besuch der Handelsschule waren Sie im Außendienst, unter anderem für den nachhaltig zertifizierten Holzhandel. Jetzt sind Sie Biogärtner und das Projekt „Taufrisch“ geht mit 2021 ins dritte Jahr. Ihr gärtnerisches Wissen haben Sie sich autodidaktisch angeeignet.
Wie haben Sie Ihre Leidenschaft für die Gartenarbeit entdeckt?
Über Landwirte in Südtirol bin ich auf Ideen gekommen, wie man alternativ arbeiten kann. Das hat mich begeistert und so habe ich auf dem Balkon mit Töpfen begonnen, später eine kleine Gartenfläche bewirtschaftet und irgendwann hat sich das Projekt „Taufrisch“ ergeben.
Warum ist es Ihnen wichtig, neben den klassischen Gemüsesorten vor allem auch alte Sorten anzubauen und Samen selber zu ziehen?
Wir arbeiten mit unglaublich großer Vielfalt und wo es geht, ernte ich die Samen selbst, auch wenn es eine zeitintensive Arbeit ist.
Alte Gemüsesorten, die sonst schwer zu finden sind, kann ich so selber vermehren und weitergeben. Es geht darum, alte Sorten nicht zu verlieren und ihre Geschmacksvielfalt wiederzuentdecken. Wir sind ja monokulturellen Geschmack gewöhnt. Ich möchte mit den alten Sorten und Raritäten ein Zeichen für die Vielfalt setzen.
Nach dem Besuch der Handelsschule waren Sie im Außendienst, unter anderem für den nachhaltig zertifizierten Holzhandel. Jetzt sind Sie Biogärtner und das Projekt „Taufrisch“ geht mit 2021 ins dritte Jahr. Ihr gärtnerisches Wissen haben Sie sich autodidaktisch angeeignet.
Wie haben Sie Ihre Leidenschaft für die Gartenarbeit entdeckt?
Über Landwirte in Südtirol bin ich auf Ideen gekommen, wie man alternativ arbeiten kann. Das hat mich begeistert und so habe ich auf dem Balkon mit Töpfen begonnen, später eine kleine Gartenfläche bewirtschaftet und irgendwann hat sich das Projekt „Taufrisch“ ergeben.
Warum ist es Ihnen wichtig, neben den klassischen Gemüsesorten vor allem auch alte Sorten anzubauen und Samen selber zu ziehen?
Wir arbeiten mit unglaublich großer Vielfalt und wo es geht, ernte ich die Samen selbst, auch wenn es eine zeitintensive Arbeit ist.
Alte Gemüsesorten, die sonst schwer zu finden sind, kann ich so selber vermehren und weitergeben. Es geht darum, alte Sorten nicht zu verlieren und ihre Geschmacksvielfalt wiederzuentdecken. Wir sind ja monokulturellen Geschmack gewöhnt. Ich möchte mit den alten Sorten und Raritäten ein Zeichen für die Vielfalt setzen.
Welche Raritäten möchten Sie besonders erwähnen?
Ich baue alte Kartoffelsorten in tollen verschiedenen Farben an, dazu gehört die violette Blouba oder die rote Jougisa. Violette, weiße und dreifärbige Karottensorten sind immer schön anzuschauen. Zuckerwurz ist ein Highlight der Raritäten. Wir haben seltene sizilianische Sorten Zucchini und bei Radicchio den Grumolo Verde und La Tonda di Verona.
Woher haben Sie Ihr Wissen zu den Raritäten?
Das Wissen habe ich mir aus Büchern angeeignet und durch Gespräche mit Leuten, die schon lange mit alten Sorten arbeiten. An Wochenenden habe ich freiwillig bei Bauern mitgearbeitet und bin den Leuten sehr dankbar, dass sie ihr Wissen weitergegeben haben.
Seit 2020 arbeiten Sie mit dem Multikraft-System. Die Samen werden beispielsweise mit EM Keramikpulver gebeizt, die Kulturen regelmäßig mit dem Multikraft-System gegossen. Wie gehen Sie dabei vor?
Wenn ich Samen ernte, werden diese gleich mit EM Keramikpulver eingelagert, das erhöht die Keimfreudigkeit. Den ganzen Gemüseacker gieße ich per Hand mit der Gießkanne regelmäßig jede dritte Woche mit EM Aktiv, welches ich 1:10 abmische. Ich gieße die Pflanzen nicht zu viel, vor allem wenn sie jung sind, damit sie lernen, selber tief zu wurzeln. Ich mulche auch, damit die Mikroorganismen an der Oberfläche nicht von der Sonne verbrannt werden. Anfang des Jahres und zu Saisonende bringe ich EM Keramikpulver und Urgesteinsmehl auf den Böden aus, damit sich die Mikroorganismen besser vermehren können. Bekanntlich sind die obersten Schichten die fruchtbarsten und auch die empfindlichsten, deshalb sind das Mulchen und die EM-Behandlung wichtig. Mischkultur, Nützlinge, Multikraft-System sind alles Zahnräder in einem großen System.
Welche Erfahrungen machen Sie mit der regelmäßigen Anwendung des Multikraft-Systems?
Die Bodenqualität ist deutlich besser. Wenn man in den Boden hineingreift, ist die Erde luftig und weich und es gibt viele Regenwürmer. Das Regenwasser wird vom Boden gut aufgenommen. Ein durch Mikroorganismen lebendiger Boden speichert das Wasser länger, das sieht man in der Trockenzeit sehr gut. Baut man den Boden mit Mischkultur und Effektiven Mikroorganismen auf, braucht man weniger Wasser und Ressourcen.
Worin sehen Sie die Stärken von Anbauweisen wie der Mischkultur?
Die Stärke liegt darin, dass der Boden nicht einseitig genutzt wird und deshalb keine Mineraldünger eingearbeitet werden müssen.
In der Mischkultur fördern sich Pflanzen durch positive Nachbarschaften, weil sie sich gut vertragen. Eine Pflanze schützt die andere mit Duftstoffen. Die Zwiebel hält zum Beispiel die Karottenfliege von den Karotten weg. So schaffe ich ein gesünderes, vitaleres Gesamtsystem. Mit einem gut funktionierenden Gesamtsystem können die Pflanzen gesünder wachsen und auch die Mikroorganismen besser arbeiten.
Woher haben Sie Ihr Wissen zu den Raritäten?
Das Wissen habe ich mir aus Büchern angeeignet und durch Gespräche mit Leuten, die schon lange mit alten Sorten arbeiten. An Wochenenden habe ich freiwillig bei Bauern mitgearbeitet und bin den Leuten sehr dankbar, dass sie ihr Wissen weitergegeben haben.
Seit 2020 arbeiten Sie mit dem Multikraft-System. Die Samen werden beispielsweise mit EM Keramikpulver gebeizt, die Kulturen regelmäßig mit dem Multikraft-System gegossen. Wie gehen Sie dabei vor?
Wenn ich Samen ernte, werden diese gleich mit EM Keramikpulver eingelagert, das erhöht die Keimfreudigkeit. Den ganzen Gemüseacker gieße ich per Hand mit der Gießkanne regelmäßig jede dritte Woche mit EM Aktiv, welches ich 1:10 abmische. Ich gieße die Pflanzen nicht zu viel, vor allem wenn sie jung sind, damit sie lernen, selber tief zu wurzeln. Ich mulche auch, damit die Mikroorganismen an der Oberfläche nicht von der Sonne verbrannt werden. Anfang des Jahres und zu Saisonende bringe ich EM Keramikpulver und Urgesteinsmehl auf den Böden aus, damit sich die Mikroorganismen besser vermehren können. Bekanntlich sind die obersten Schichten die fruchtbarsten und auch die empfindlichsten, deshalb sind das Mulchen und die EM-Behandlung wichtig. Mischkultur, Nützlinge, Multikraft-System sind alles Zahnräder in einem großen System.
Welche Erfahrungen machen Sie mit der regelmäßigen Anwendung des Multikraft-Systems?
Die Bodenqualität ist deutlich besser. Wenn man in den Boden hineingreift, ist die Erde luftig und weich und es gibt viele Regenwürmer. Das Regenwasser wird vom Boden gut aufgenommen. Ein durch Mikroorganismen lebendiger Boden speichert das Wasser länger, das sieht man in der Trockenzeit sehr gut. Baut man den Boden mit Mischkultur und Effektiven Mikroorganismen auf, braucht man weniger Wasser und Ressourcen.
Worin sehen Sie die Stärken von Anbauweisen wie der Mischkultur?
Die Stärke liegt darin, dass der Boden nicht einseitig genutzt wird und deshalb keine Mineraldünger eingearbeitet werden müssen.
In der Mischkultur fördern sich Pflanzen durch positive Nachbarschaften, weil sie sich gut vertragen. Eine Pflanze schützt die andere mit Duftstoffen. Die Zwiebel hält zum Beispiel die Karottenfliege von den Karotten weg. So schaffe ich ein gesünderes, vitaleres Gesamtsystem. Mit einem gut funktionierenden Gesamtsystem können die Pflanzen gesünder wachsen und auch die Mikroorganismen besser arbeiten.
Tipp: Mischkultur im Garten
Man sollte sich mit Pflanzenfamilien und mit dem Zehrverhalten der Pflanzen befassen. Als Grundregel gilt, nie die gleichen Pflanzen- und Zehrfamilien nebeneinanderzusetzen. Man setzt also eine Zeile Starkzehrer neben eine Zeile Schwachzehrer. Ein Tipp, der oft funktioniert: Wenn es auf dem Teller gut zusammenpasst, dann kann man es im Garten nebeneinandersetzen. Tomaten und Basilikum vertragen sich zum Beispiel sehr gut.
Die Beobachtungsgabe schulen, sich auf das eigene Gefühl verlassen und Erfahrungen sammeln, so wächst man in die Arbeit hinein.
2020 haben Sie mit dem Anbau von Wintergemüse begonnen. Was können Sie dazu erzählen?
Es beginnt im Sommer mit der Überlegung, was man im Winter ernten möchte. Für mich ist faszinierend, welche Temperaturen die Pflanzen aushalten, wenn der Boden gut beschaffen ist. Wichtig im Anbau ist auch das Mulchen, um die Böden vor frostiger Kälte zu schützen. Die Ernte im Winter funktioniert tadellos.
Für die Gastronomiebetriebe hier ist es etwas Besonderes, den Weihnachts- und Neujahrsgästen frisches Gemüse aus dem Garten anbieten zu können. Das schafft nochmals einen besseren Bezug zum Essen.
Sie versorgen nicht nur die Partnerbetriebe, sondern auch sich selbst mit Gemüse und Kräutern aus dem Garten. Seit der Saison 2020 können zusätzlich fünf Familien auf dieser Fläche für ihren Bedarf Gemüse anbauen und ernten, die Sie als Gegenleistung im Bedarfsfall auch arbeitsmäßig unterstützen. Welche Bedeutung hat für Sie die Selbstversorgung aus dem Garten?
Freiheit und Autonomie. Wenn wir Lebensmittel in Gemeinschaft erzeugen, sind wir von Großkonzernen unabhängig. Eigenverantwortlich zu sein hat auch Bedeutung. Jeder, der selber Gemüse anbaut, schont Ressourcen. Wir müssen keine Lebensmittel aus Ländern importieren, in denen Ressourcen ohnehin knapp sind. Ich brauche keine Erdbeeren im Winter zu importieren, um einem vermeintlich hohen Lebensstil gerecht zu werden. Die Selbstversorgung mit saisonalen Lebensmitteln ist ein friedvolles Projekt. Im Gemeinschaftsgarten lernt man sich kennen, tauscht sich aus und teilt gärtnerisches Wissen. Die Familien bewirtschaften ihre Beete und helfen mir bei der Arbeit, die anfällt. Das macht Sinn. Leute kommen zusammen und die Arbeit wird mit Freude getan.
Der gesundheitliche Aspekt ist ebenfalls wichtig. Ich kann Gemüse ernten und am selben Tag roh oder gekocht essen. Viele Pflanzeninhaltsstoffe gehen sonst durch lange Transportwege und Lagerungen verloren. Frisches Gemüse hat einen viel höheren Wert hinsichtlich der Inhaltsstoffe. Das ist auch der Wert der Selbstversorgung.
Wie reagieren die Hotelgäste auf das Gemeinschaftsprojekt „Taufrisch“ und darauf, dass ein Teil ihres Gemüses direkt aus dem Garten aus Sand in Taufers kommt?
Im August habe ich einem Hotel verschiedenfärbige Karotten geliefert. Ein Gast hat die violetten und weißen Karotten in die Küche zurückgeschickt und nicht einmal probiert, weil er glaubte, es stimmt etwas nicht. Wenn die Gäste den Garten besuchen, sich das Gemüse anschauen, wird ihnen klar, wie der Bioanbau in Mischkultur funktioniert, wie ich den Boden mit Hilfe der Mikroorganismen aufbaue. So entsteht ein anderer Bezug zum Essen und es wird erkannt: Ach so, gutes, biologisches Gemüse schaut nicht immer perfekt aus, aber es schmeckt besser und hat mehr gesunde Inhaltsstoffe für unseren Körper.
Es gibt Gäste, die im Urlaub zeitweise im Garten mithelfen, gerade Leute aus der Großstadt haben große Freude daran. Für mich ist das ein tolles Erlebnis. Familien aus Ferienwohnungen lassen sich durch den Garten führen, ernten Salat, Kräuter und Gemüse und bereiten ihr Essen selber zu. Sie werden sich immer an den Betrieb erinnern und daran, wie toll das Gemüse war. Ich ernte viel Begeisterung von den Gästen.
Was sind Ihre Zukunftsvisionen für dieses innovative Projekt?
Mir würde es gefallen, wenn das Projekt kopiert und auch in anderen Gemeinden implementiert würde. Man schafft so aus dem Nichts einen Arbeitsplatz. Ich gebe meine Erfahrungen, wie viel Budget und Fläche man braucht, gerne weiter. Meine Vision ist, dass sich das Projekt weiterentwickelt und dass nicht nur Gastronomie- und Beherbergungsbetriebe die Abnehmer sind, sondern dass auch Leute aus der Gemeinde ernten können. Ein Ziel wäre es auch, dass sich der ein oder andere Landwirt überlegt, einen gewissen Teil der Fläche auf naturbelassenen Anbau umzustellen und dafür Abnehmer aus Gemeinden und Gastronomie zu suchen.
Die große Vision ist, wieder zum naturbelassenen Anbau zurückzufinden und die Faszination für die Natur wiederzuentdecken. Von Mischkulturen bis zu Waldgärten dürfen wir alles zu denken wagen. Für uns Menschen ist es ganz wichtig zu erkennen, dass Kooperation ein Charaktermerkmal der Natur ist, und das ist auch eine Stärke des Projekts.
2020 haben Sie mit dem Anbau von Wintergemüse begonnen. Was können Sie dazu erzählen?
Es beginnt im Sommer mit der Überlegung, was man im Winter ernten möchte. Für mich ist faszinierend, welche Temperaturen die Pflanzen aushalten, wenn der Boden gut beschaffen ist. Wichtig im Anbau ist auch das Mulchen, um die Böden vor frostiger Kälte zu schützen. Die Ernte im Winter funktioniert tadellos.
Für die Gastronomiebetriebe hier ist es etwas Besonderes, den Weihnachts- und Neujahrsgästen frisches Gemüse aus dem Garten anbieten zu können. Das schafft nochmals einen besseren Bezug zum Essen.
Sie versorgen nicht nur die Partnerbetriebe, sondern auch sich selbst mit Gemüse und Kräutern aus dem Garten. Seit der Saison 2020 können zusätzlich fünf Familien auf dieser Fläche für ihren Bedarf Gemüse anbauen und ernten, die Sie als Gegenleistung im Bedarfsfall auch arbeitsmäßig unterstützen. Welche Bedeutung hat für Sie die Selbstversorgung aus dem Garten?
Freiheit und Autonomie. Wenn wir Lebensmittel in Gemeinschaft erzeugen, sind wir von Großkonzernen unabhängig. Eigenverantwortlich zu sein hat auch Bedeutung. Jeder, der selber Gemüse anbaut, schont Ressourcen. Wir müssen keine Lebensmittel aus Ländern importieren, in denen Ressourcen ohnehin knapp sind. Ich brauche keine Erdbeeren im Winter zu importieren, um einem vermeintlich hohen Lebensstil gerecht zu werden. Die Selbstversorgung mit saisonalen Lebensmitteln ist ein friedvolles Projekt. Im Gemeinschaftsgarten lernt man sich kennen, tauscht sich aus und teilt gärtnerisches Wissen. Die Familien bewirtschaften ihre Beete und helfen mir bei der Arbeit, die anfällt. Das macht Sinn. Leute kommen zusammen und die Arbeit wird mit Freude getan.
Der gesundheitliche Aspekt ist ebenfalls wichtig. Ich kann Gemüse ernten und am selben Tag roh oder gekocht essen. Viele Pflanzeninhaltsstoffe gehen sonst durch lange Transportwege und Lagerungen verloren. Frisches Gemüse hat einen viel höheren Wert hinsichtlich der Inhaltsstoffe. Das ist auch der Wert der Selbstversorgung.
Wie reagieren die Hotelgäste auf das Gemeinschaftsprojekt „Taufrisch“ und darauf, dass ein Teil ihres Gemüses direkt aus dem Garten aus Sand in Taufers kommt?
Im August habe ich einem Hotel verschiedenfärbige Karotten geliefert. Ein Gast hat die violetten und weißen Karotten in die Küche zurückgeschickt und nicht einmal probiert, weil er glaubte, es stimmt etwas nicht. Wenn die Gäste den Garten besuchen, sich das Gemüse anschauen, wird ihnen klar, wie der Bioanbau in Mischkultur funktioniert, wie ich den Boden mit Hilfe der Mikroorganismen aufbaue. So entsteht ein anderer Bezug zum Essen und es wird erkannt: Ach so, gutes, biologisches Gemüse schaut nicht immer perfekt aus, aber es schmeckt besser und hat mehr gesunde Inhaltsstoffe für unseren Körper.
Es gibt Gäste, die im Urlaub zeitweise im Garten mithelfen, gerade Leute aus der Großstadt haben große Freude daran. Für mich ist das ein tolles Erlebnis. Familien aus Ferienwohnungen lassen sich durch den Garten führen, ernten Salat, Kräuter und Gemüse und bereiten ihr Essen selber zu. Sie werden sich immer an den Betrieb erinnern und daran, wie toll das Gemüse war. Ich ernte viel Begeisterung von den Gästen.
Was sind Ihre Zukunftsvisionen für dieses innovative Projekt?
Mir würde es gefallen, wenn das Projekt kopiert und auch in anderen Gemeinden implementiert würde. Man schafft so aus dem Nichts einen Arbeitsplatz. Ich gebe meine Erfahrungen, wie viel Budget und Fläche man braucht, gerne weiter. Meine Vision ist, dass sich das Projekt weiterentwickelt und dass nicht nur Gastronomie- und Beherbergungsbetriebe die Abnehmer sind, sondern dass auch Leute aus der Gemeinde ernten können. Ein Ziel wäre es auch, dass sich der ein oder andere Landwirt überlegt, einen gewissen Teil der Fläche auf naturbelassenen Anbau umzustellen und dafür Abnehmer aus Gemeinden und Gastronomie zu suchen.
Die große Vision ist, wieder zum naturbelassenen Anbau zurückzufinden und die Faszination für die Natur wiederzuentdecken. Von Mischkulturen bis zu Waldgärten dürfen wir alles zu denken wagen. Für uns Menschen ist es ganz wichtig zu erkennen, dass Kooperation ein Charaktermerkmal der Natur ist, und das ist auch eine Stärke des Projekts.
Magazin für die Grüne Branche - g'plus, November 2021, Judith Supper
Möglichkeiten, die Produktpalette zu zeigen, boten bis dato Gartenmessen. 2020 hat Corona diese unmöglich gemacht, und auch 2021 boten sich für Zierpflanzenzüchter, Produzenten von Garten-Deko-Elementen oder Erden nur wenige Möglichkeiten dazu. Ein Trupp recht unterschiedlicher Protagonisten der Grünen Branche - darunter auch Multikraft - zeigte, wie es trotzdem gehen kann – einfach anders.
Direkt an der hoch aufragenden Drachenwand in St. Lorenz am Mondsee betreut Gabriele Reisinger an die 400 Igel vorwiegend im Haus und auch im Gehege. Hier können schwache Igel überwintern, werden aufgepäppelt und im Mai wieder ausgewildert. Igel, die blind sind oder keine Stacheln mehr haben, werden nicht ausgewildert, sondern verbringen hier ihren geschützten Lebensabend. Bei der Arbeit im Garten und auch mit den Igeln sind Effektive Mikroorganismen ein wichtiger Bestandteil.
Mit den Rhein-Baumschulen ist Lubera eine von Markus Kobelt 1993 gegründete Produktionsgärtnerei in Buchs, im Schweizer Kanton St. Gallen. Auf einem rund 6 ha großen Gelände werden Containerpflanzen und die meisten Freilandjungpflanzen angezogen. Ebenso befinden sich hier die Züchtungsfelder. Einen weiteren Standort betreibt Lubera in Bad Zwischenahn im niedersächsischen Ammerland. Dort wird das gleiche Sortiment wie in der Schweiz produziert, vorrangig Lubera Eigenzüchtungen, Obst- und Beerenpflanzen, Rosenpflanzen und Blütensträucher.